Sammelbecher

Vor einigen Monaten kam ein Mann in meinem Laden und fragte mich ob ich dies oder jenes aus einer Töpferwerkstatt gebrauchen könnte.

Einen weiteren Ofen oder Schrühware brauchte ich nicht aber an alten Transfers aus einer Porzellanfabrik hatte ich Interesse.

Der Mann kam wieder und schenkte mir 5 volle Kisten mit diesen alten „Transfers“ (Schiebebilder, die man in einem Drittbrand nochmal bei 750°C einbrennt) – viele verschiedene Motive, eins kitschiger als das andere – Das war so super-nett!

Ich habe sofort gesehen, was das für ein „Schatz“ ist aber dann noch einige Zeit gebraucht um alles mal zu sichten und zu sortieren. Diese Motive hatten wohl schon lange und irgendwo rumgelegen und ich konnte sie nicht weiter liegen lassen. Langsam habe ich dann angefangen ziemlich viel auszuschneiden. Das hab‘ ich schon immer gerne gemacht!

Eigentlich habe ich sofort an Becher gedacht – eine gerade Form, griffig, handlich und stabil. Aber auf meinen typischen Rillen geht es nicht, oder? Ich habe die Becher dann schön grob und schnell gedreht – mal mit mehr, mal mit weniger Rillen – möglichst so, dass jeder einen eigenen Charakter bekommt.

Einzelstücke halt – auch in den Glasuren, jeder möglichst individuell – außen eher hell.

Das Aufbringen und Zusammenstellen der Motive als Collage bringt die Dinge in neue Zusammenhänge und macht großen Spaß. Bei manchen Bechern gelingt es, dass sie eine Geschichte erzählen.

Manchen verpasse ich einen Platin-Rand und musste an die Sammeltassen denken – deshalb nenne ich sie Sammelbecher. Die kann man prima sammeln!

Jetzt merke ich schon, dass ich manche Motive nur sehr selten habe – das macht die Becher natürlich zu etwas ganz Besonderem. Ich habe meine Sammlung an Schiebebildern jetzt aber auch schon etwas erweitern können. Wer weiß, was man da noch so auftreiben kann und was man da noch mit anstellen kann!?

Manche Becher finde ich so schön, daß ich gar keine Bilder aufbringe. Aber ohne den Umweg über die Motive wäre ich dort vermutlich nicht gelandet.

Eigentlich ist das Prinzip ähnlich zu meinen Dosen mit den Plastikfundstücken. Denn auch hier werden vorhandene, gefundene Motive spielerisch hinzugefügt.

Jetzt produziere ich eifrig und möchte die Becher erstmals auf dem Töpfermarkt in Dießen am Ammersee zeigen und dann natürlich im Juni im Secret Garden hier in der Liebigstrasse. Ich bin gespannt wie sie Euch gefallen!

Fotos in diesem Beitrag: Peter& Pablo